Restauration meiner Oldtimer
Meine Oldtimermopeds- und Motorräder habe ich alle in Eigenregie restauriert- und zwar ohne Werkstatt im Garten! Hier ein kleiner Einblick für alle Oldi-Fans:
Hier seht ihr, wie ich meine Vicki136 restauriert habe:
Zerlegen
So fängt so eine Restauration an: Moped erstmal komplett zerlegen- bis auf die letzte Schraube. Das dauert schon einem Weile :) . Dann wird alles ganz gründlich gereinigt!

Abschleifen
Jetzt kommt die meiste Arbeit: Lack und Rost müssen gründlich abgeschliffen werden. In der Sandstrahlkabine geht das recht zügig, aber ich hab das meiste mit einer Stahlbürste auf der Bohrmaschine mühsam entfernt. Das dauert Wochen!

Ausbeulen, Spachteln und Tankversiegelung
Jetzt sind also alle Teile blank- aber meist total verbeult (dieser Tank hatte noch relativ wenig Dellen). Alles muss so weit wie möglich ausgebeult werden und der Rest wird dann verpachtelt (Polyesterspachtel). Dann wird geschliffen, dann feingespachtelt (bei meinem ersten Moped hab ich zigmal an einem Teil gespachtelt, bis ich den Dreh raus hatte).
Jetzt muss der Tank innen behandelt werden: Entlacker bzw. Entfetter rein (Lauge), dann wird der Tank entrostet (Säure). Nun wird der Tank innen lackiert (Zweikomponentenlack).
Ohne diese Plagerei würde der Tank innen rosten und Rostpartikel würden den Motor zerstören (Die kommen selbst durch einen Benzinfilter!).
Der nächste Schritt ist ziemlich einfach: Die penibel vorbereiteten Teile werden mit Silikonentferner abgerieben (sonst haften Grundierung und Lack nicht auf den Fingerabdrücken).
Jetzt kann endlich grundiert werden. Ich mache das mit der Spraydose, weil ich notfalls auch in der Garage lackieren kann (Der Kompressor braucht eine Kabine oder eine mückenfreie große Fläche im Garten bei herrlichstem Wetter und keinem Windhauch!)

Lackierung
Die Grundierung wird mit feinstem Schleiffließ abgeschliffen, dann wird alles entfettet (Silikonentferner, besser noch Bremsenreiniger). Nun wird lackiert. Das ist eine Wissenschaft für sich! Das Besondere: Dieses Mal habe ich zum ersten Mal mit Spraydosen-Autolack lackiert. Ich bin mit dem Resultat ganz zufrieden, obwohl der Glanzgrad besser sein könnte. Nach dem Urlaub werde ich alles noch einmal mit 2-Schicht-Klarlack überlackieren- Das ist der Nachteil am Perfektionismus :(
Räder
Tja leider spielt zur Zeit das Wetter nicht so ganz mit. Ich kann nicht lackieren, also hab ich mich der Räder angenommen. Also: Reifen und Schlauch weg, dann alle Speichen entfernen. Jetzt die Naben säubern und polieren. Neue Felgen her und dann mit den Speichen Nabe und Felge verbinden (ganz genauso wie die alten waren).
Jetzt kommt die Arbeit: Speiche für Speiche mit dem Schraubenzieher anziehen, genauestens zentrieren, dann die Achse befestigen und das Rad genau ausrichten. Jeden Schag nach oben oder zur Seite ausgleichen (Speiche für Speiche).
Jetzt kommt ein neues Felgenband, der neue Schlauch und der Reifen drauf. Schaut doch gar nicht über aus, oder :) ?
Sitzbank
Heute (11.08.08) habe ich endlich weiterschrauben können. Ich habe die Sitzbank komplett restauriert: Sitzbank zerlegen, Lack und Rost abschleifen, Spachteln, Grundieren, Lackieren, Polstern (Schaumstoff), Alu-Zierleisten schleifen und polieren (hat am längsten gedauert, da total zerkratzt), Embleme lackieren, ausbessern und polieren, Sitzbank mit neuem Leder beziehen, Zierleisten anbringen, verschrauben, Emblem verschrauben, Leder säubern, Leder aufbereiten.
Der Zylinder wird entrostet und dann mit Einbrennlack schwarz lackiert. Der Kopf erhält ebenfalls eine Einbrennlackierung- in Silber. Die Teile wandern zum Einbrennen in den Ofen. Pizza und Kuchen schmecken in den nächsten Wochen nach Motor und Lack. Lecker :)
Die Kette wird in Petroleum eingelegt.
Das Alu-Gehäuse wird nun außen plan geschliffen: Die ganzen Kratzer und Riefen verschwinden. Wenn alles glatt ist, wird mit einer Polierscheibe die Oberfläche satiniert (matt geschliffen). Das dauert mit am längsten! Was später glänzen soll wird weiter poliert.
Nun werden alle Dichtungen (Gehäuse, Zylinder, -kopf) erneuert. Ganz wichtig, weil die alten Dichtungen nicht mehr halten würden.
Endlich wird alles zusammen gebaut. Kann sich doch sehen lassen, oder?

Tanklackierung im Detail
Hier seht ihr noch einmal, wie ich den Tank restauriert habe: Zuerst wird alles abgeschliffen, Lack wie Rost, dann ausgebeult, gespachtelt, geschliffen,....., dann grundiert und am Schluss lackiert. Natürlich alles selbst.

Kleinteile und Zusammenbau
Dann werden die Schrauben und Kleinteile restauriert eine Sisyphusarbeit!!!!!! Ich habe zwei Wochen von 6.30 morgens bis Sonnenuntergang daran gearbeitet!!!!! Der Zusammenbau selbst brauchte dagen nur 3 Tage! Am 03.09.2008 war sie fertig, mein Baby!!! Ein Traum, oder? 800 Arbeitsstunden liegen hinter uns!

Fahrspaß und Lebensfreude pur mit der "neuen" Vicky136: Eine Zeitreise!
